Wie macht man eine EB-Kamera drehfertig?

Eine EB-Kamera richtig einrichten - so geht es eigentlich nicht!

Wie richte ich eine EB Kamera inklusive Stativ ordnungsgemäß ein?

Eine Standardanleitung, die für alle Fälle gültig ist, kann es nicht geben. Dazu sind die Aufgabenstellungen, Drehsituationen und natürlich auch die Wünsche des Kameramannes viel zu unterschiedlich.

Generell gilt: Bereiten Sie die Kamera möglichst optimal vor, so dass selbst bei einem überstürzten Aufnahmestart ein zufriedenstellendes Bild- und Tonergebnis erzielt werden kann.

Insbesondere dann, wenn Sie noch nicht allzu oft mit dem jeweiligen Kameramann gearbeitet haben, sollten Sie ihn spätestens auf der Fahrt zum Drehort  fragen, wie er sich das Setup wünscht.

Nachfolgend eine kurze Checkliste, die die wichtigsten Prüfungen und Einstellungen berücksichtigt:

  • Kamera vollständig aufbauen (je nach Vorgabe des Kameramannes aufs Stativ, Objektiv mit/ohne Kompendium, Follow Focus, Zoomfluid, Hinterkamera-Bedienung, Kopflicht usw.).
  • Band, Speicherkarte oder Disk einlegen, gegebenenfalls löschen oder formatieren.
  • Soweit das Drehmotiv (z.b. Interview im Sitzen) bekannt ist,  sollte die Stativhöhe schon grob voreingestellt werden. Ist noch nichts bekannt, sollten Sie das Stativ klein lassen, sodass es sich leichter transportieren lasst.
  • Handelt es sich um das erste Setup des Tages oder wurde das Objektiv gewechselt, sollten Sie das Auflagemaß prüfen.
  • Soweit es keine anders lautenden Angaben von der Produktion oder des Kameramannes gibt, prüfen Sie, ob die Kamera auf den Werkseinstellungen steht und keine „Custom-Presets“, oder sonstige das Bild beeinflussenden Parameter eingestellt sind. Das gilt auch für die Gain-Einstellung, die im Normalfall bei 0 db liegen sollte.
  • Achten sie unbedingt auf das richtige Aufzeichnungsformat, insbesondere die Frage, ob progressiv oder interlaced gedreht wird, ist von großer Bedeutung. Soweit Sie einen Fernsehbeitrag drehen und es keine anders lautenden Informationen gibt, stellen Sie die Kamera auf 1920×1080 25i („50i“) und maximale Aufzeichnungsqualität ein.
  • Soweit es die Produktion erfordert, stellen Sie den Timecode ein und programmieren Sie eventuell von der Produktion gewünschte Metadaten (z.B. Aufnahmedatum, Kameranummer etc.).
  • In Bezug auf sonstige Einstellungen (Zebralevel, Suchereinblendungen etc.) sollten Sie die Wünsche Ihres Kameramannes erfragen.
  • Stellen Sie den Sucher, gegebenenfalls auch den Fieldmonitor an Hand eines Farbbalkens korrekt ein. Müssen sie hierzu den Dioptrienausgleich verändern, machen Sie sich am besten mit Lassoband zwei Markierungen: Eine für Ihren Dioptrienwert und ein weitere für den Ihres Kameramannes. Denken Sie daran: Sollten Sie den Dioptrienwert im Verlauf des Drehs ändern, etwa weil Sie etwas im Sucher prüfen möchten, stellen Sie ihn danach immer wieder auf den des Kameramannes zurück.
  • Stellen Sie entsprechend der zu erwartenden Aufnahmesituation am Filterrad der Kamera sinnvolle Werte ein. Gegebenenfalls nehmen Sie einen Weißabgleich vor. Ist es dafür noch zu früh, etwa weil das Licht noch nicht steht, achten Sie auf einen brauchbaren Grundabgleich (z.B. über einen Preset), sodass auch bei ungeplantem Drehstart ein zufriedenstellendes Farbergebnis erzielt wird.
  • Richten Sie den Audioteil der Kamera ein. Achten Sie hierbei insbesondere auf die Spurbelegung (Mono/Stereo/Mehrkanal) und den korrekten Signalpegel zwischen Mischer und Kamera.

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