Wie stellte ich einen (Kamera-) Monitor richtig ein?

Hilfsmittel: Farbbalken

Quelle: Denelson83/Wikipedia CC BY-SA 3.0
Quelle: Denelson83/Wikipedia CC BY-SA 3.0

Exemplarisch verwende ich in dieser Beschreibung den SMPTE-HD-Farbbalken (für Interessierte: gemäß SMPTE RP 219:2002), der heute von vielen Kameras, teilweise auch von Schnittprogrammen standardmäßig ausgegeben wird. Mit geringen Einschränkungen funktioniert diese Anleitung jedoch auch mit anderen Farbbalken-Typen, etwa dem klassischen 75%-EBU-Farbbalken, wie er bei vielen SD-Kameras üblich ist.

Vorbereitende Maßnahmen

  1. Lassen Sie den Monitor einige Zeit warm laufen – das gilt auch für LCD-Monitore!
  2. Stellen Sie den Monitor so auf, wie er später von Ihnen auch genutzt werden wird, d.h. achten Sie auf vergleichbare Helligkeitsbedingungen und auf den zu erwartenden Blickwinkel.
  3. Setzen Sie alle Farb- und Helligkeitseinstellungen auf Werksvorgabe (z.B. alle Drehregler auf Mittelstellung).

Die Vorgehensweise im Detail

Auf die richtige Reihenfolge der Einstellungen kommt es an!

Helligkeit

  1. Aus Gründen der besseren Erkennbarkeit wurde das Feld im Ausschnitt aufgehellt.
    Aus Gründen der besseren Erkennbarkeit wurde das Feld im Ausschnitt aufgehellt.

    Obwohl es „Helligkeit“ heißt, wirkt sich diese Einstellung in erster Linie auf die Wiedergabe der dunklen Bildpartien aus. Ziel ist es, korrekte und möglichst fein abgestufte Schwärzen zu erzielen. Wichtig: Die Einstellung der Helligkeit ist bei LCD-Monitoren vom Betrachtungswinkel und von der Umgebungshelligkeit abhängig. Bei veränderter Anbringung des Monitors oder unter neuen Lichtbedingungen werden Sie diese Einstellung erneut vornehmen müssen.

      1. Wenn möglich, schalten Sie den Monitor auf schwarz/weiß.
      2. Betrachten sie den Bereich rechts unten. Dort sehen Sie mehrere dunkle Streifen, spätestens, wenn Sie die Helligkeit voll aufdrehen. Der Monitor ist dann korrekt eingestellt, wenn der ganz dunkle Streifen (links) nicht mehr zu erkennen ist. Dabei müssen die restlichen Streifen gerade noch sichtbar bleiben.

Kontrasteinstellung

Hier geht es in erster Linie um die Wiedergabe der hellen Bildbereiche. Um sie korrekt einzustellen, sehen Sie sich das weiße Viereck sowie die Grauskala genauer an.

  1. Der Monitor ist korrekt eingestellt, wenn ein gut erkennbarer Grauverlauf sichtbar ist und das weiße Feld weiß – aber nicht grau – erscheint. Es darf nicht überstrahlen.
  2. Gegebenenfalls müssen Sie die Helligkeit jetzt noch einmal etwas nachregeln.

Chroma

Falsche Einstellung der Farbsättigung: Zwischen den Balken 4, 6 und 8 und der horizontalen Graufläche darunter ist eine Kante zu sehen.
Falsche Einstellung der Farbsättigung: Zwischen den Balken 4, 6 und 8 und der horizontalen Graufläche darunter ist eine Kante zu sehen.

Eingestellt wird die normgerechte Farbsättigung. Damit das funktioniert, benötigen Sie einen Monitor mit „Blue-Only“-Funktion. Dabei wird nur noch das Bild des Blaukanals wiedergegeben. Hilfsweise eignet sich eine intensiv blaue Farbfilterfolie, wie Sie als Effektfilter für Scheinwerfer Verwendung findet.

  1. Schalten Sie den Blue-Only-Modus ein oder betrachten Sie den Farbbalken durch das Blaufilter.
  2. Richtig: Es ist kein Helligkeitsunterschied zwischen den Balken und der horizontalen Graufläche sichtbar
    Richtig: Es ist kein Helligkeitsunterschied zwischen den Balken und der horizontalen Graufläche sichtbar

    Verändern Sie die Farbsättigung so lange, bis die Balken für Cyan, Magenta und Blau von der Helligkeit her identisch sind mit der darunter horizontal verlaufenden Graufläche.

 

 

 

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