Für Luftaufnahmen werden häufig Polfilter empfohlen. Verbessern sie tatsächlich die Bildqualität und wenn ja, welche Wirkung kann man mit ihnen erzielen?
Ich will nicht sagen, dass ein Polfilter vor dem Objektiv einer Copterkamera völlig nutzlos ist. Es reduziert Reflexe und erzeugt dadurch kontrastreichere, brillantere und farbkräftigere Bildergebnisse – in der Theorie. Um den Effekt zu kontrollieren, muss das Filter vor dem Objektiv gedreht werden. Das wird zum Problem, sobald sich der Copter in der Luft befindet. Das Filter am Boden voreinzustellen, ist keine Lösung; die Wirkung ist unter anderem abhängig vom Winkel der Kamera zur Lichtquelle, und der verändert sich bei einem Copterflug kontinuierlich. In der Praxis ist der Nutzen eines Polarisationsfilters daher sehr gering und die bildverbessernde Wirkung allenfalls ein Zufallsergebnis.
Bei Filmaufnahmen ist ein Polfilter manchmal sogar problematisch. Da sich seine Wirkung nicht kontrollieren lässt, sind Aufnahmen mit unterschiedlicher Farbsättigung – besonders gut erkennbar im blauen Himmel – möglich. Beim Dreh fällt das nicht unbedingt sofort auf, aber spätestens beim Zusammenschnitt.
Ein Polfilter vor dem Copterobjektiv ist daher im besten Fall nutzlos, in manchen Fällen sogar kontraproduktiv. Sparen Sie sich Ihr Geld und kaufen Sie sich am besten einen der (deutlich billigeren) Neutralgraufilter.
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