
Das Auflagemaß, also der Abstand zwischen der Befestigungsfläche des Objektiv und dem Sensor muss exakt stimmen, sonst passen die Markierungen der Entfernungsskala nicht mehr mit den tatsächlichen Gegebenheiten zusammen. Je nachdem, ob das Auflagemaß zu lang oder zu kurz ausfällt, stimmt der Nah- oder Fernanschlag nicht mehr.
Wesentlich gravierender ist der Verlust an Bildschärfe, der mit den am Drehort üblichen Kontrollmöglichkeiten nicht zwingend direkt ins Auge fällt. Generell gilt:
Je kürzer die Brennweite und je größer die eingestellte Objektivblende (=kleine Blendenzahl), desto deutlicher zeigen sich die Auswirkungen eines dejustierten Auflagemaßes.
Warum ist das so?
Ein Motiv wird- stark vereinfacht – scharf abgebildet, wenn das vom Objektiv erzeugte Bild („Bildebene“) exakt auf dem Sensor liegt (eine ausführlichere Erklärung finden Sie hier). Rein physikalisch funktioniert das nur für eine zweidimensionale Ebene. Davor und danach weitet sich ein einzelner Bildpunkt zu einer Fläche – Zerstreuungskreis genannt – auf. Wächst der Zerstreuungskreis über ein bestimmtes Maß hinaus, erscheint das Bild unscharf.
Wie schnell sich der Zerstreuungskreis aufweitet hängt davon ab, in welchem Winkel die Lichtbündel auf den Sensor treffen (siehe Abbildung).
Bei einem Teleobjektiv treffen die Lichtbündel in einem deutlich steileren Winkel auf den Sensor, als bei einem kurzbrennweitigen Objektiv (Details über den Lichtweg verschiedener Objektive gibt es hier). Das führt dazu, dass sich der Zersteuungskreis bei einem Weitwinkelobjektiv wesentlich schneller vergrößert – ein fehlerhaftes Auflagemaß fällt stärker ins Gewicht.
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