Das Normal-16-Format ist absolut tot. Wie lange das Super-16-Format noch lebt, vermag ich nicht zu beurteilen. Fakt ist, dass es in der professionellen Produktionslandschaft deutschlandweit keine nennenswerte Rolle mehr spielt. Nicht desto trotz ist davon auszugehen, dass Filmmaterial und Kopierwerksleistungen (meine persönliche Empfehlung für Indi-Filmer: Film 16 in Bad Honnef) auch in absehbarer Zeit verfügbar sein werden. Auch qualitativ spricht grundsätzlich vieles für Super-16, so dass die Anschaffung einer hierfür geeigneten Kamera durchaus Sinn machen kann.
Keinesfalls sinnvoll ist es, eine preisgünstige N-16-Kamera zu kaufen, um sie umrüsten zu lassen. Ist die Kamera schon vorhanden, kommt es auf die Nutzungshäufigkeit, den Zustand und die vorhandene Objektivausstattung an.
Die Kosten für eine Umrüstung lagen in den 90ger Jahren bei mehr als 7000 € (netto) und dürften kaum gefallen sein. Wobei mir nicht bekannt ist, welche der drei Hauptanbieter (ARRI, Denz, PS-Technik) überhaupt noch Umrüstungen anbieten.
In Anbetracht der Tatsache, dass umgebaute Gebrauchtkameras aktuell für relativ wenig Geld auf dem Markt sind, dürfte der Kauf einer solchen Kamera die günstigere Alternative sein. Dabei sollten allerdings die Überprüfungs- und Wartungskosten, die vermutlich zusätzlich zum Kaufpreis anfallen, mit in die Rechnung einfließen.
Die meisten fertig umgebauten Kameras sind mit einem PL-Mount ausgestattet. Vorhandene Arri-Bajonett-gefasste Objektive können (soweit vom Bildkreis her für S-16 geeignet) jedoch mit einem entsprechenden Adapter weiter verwendet werden. Wer das nicht möchte, könnte bei einem Neuumbau die bestehende Arri-Bajonett-Fassung erhalten und darum dieser Lösung den Vorzug geben.
Welcher Umbau ist der beste?
Ganz gleich, ob Umbau oder Kauf einer bereits umgerüsteten Kamera, immer sollten Sie sich Gedanken darüber machen, mit welcher Bildfrequenz Sie später bevorzugt drehen möchten. Bei einigen Umbauten verändert sich der Sektor der Umlaufblende von 180° (SR-Standard) auf 172,8°. Das hat zwar auf die Belichtung keinen nennenswerten Einfluss, wohl aber auf den Dreh unter HMI-Licht und anderen flickeranfälligen Lichtquellen.
Arbeiten Sie fürs Kino und damit mit 24 B/Sek., sind Kameras mit ARRI- oder Denz- Umbau (172,8°) optimal. Drehen Sie bevorzugt mit 25 B/Sek., ist der PS-Technik-Umbau, bei dem die 180°-Sektorenblende erhalten bleibt, besser geeignet.
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