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Wie sinnvoll sind 4K / UHD Fernseher?

FullHD war gestern – UHD-/4K-Fernseher sind bei Neugeräten längst Standard. der aktuelle Trend auf dem TV-Gerätemarkt. Abgesehen von verschiedenen Online-Angeboten und der einen oder anderen Testsendung sind Inhalte in nativer Auflösung dünn gesät. Es sieht auch nicht so aus, als würde sich das schnell ändern. Doch die wichtigste Frage lautet: Sieht man überhaupt einen Unterschied zu FullHD?

(1) Aus einer Entfernung von 10 m kann das Auge zwei 3 mm auseinanderliegende Punkte gerade noch getrennt wahrnehmen. (2) Um in den Genuss der Full-HD-Auflösung zu kommen, dürfen Sie von einem 67"-TV nicht weiter als 2,5 m entfernt sitzen. (3) Bei UHD Geräten verkürzt sich der erforderliche Abstand weiter: 1,25 m sind hier das Maximum.
(1) Aus einer Entfernung von 10 m kann das Auge zwei 3 mm auseinanderliegende Punkte gerade noch getrennt wahrnehmen.
(2) Um in den Genuss der Full-HD-Auflösung zu kommen, dürfen Sie von einem 67″-TV nicht weiter als 2,5 m entfernt sitzen.
(3) Bei UHD-Geräten verkürzt sich der erforderliche Abstand weiter: 1,25 m sind hier das Maximum für die volle Bildqualität.  Bis zu einer Entfernung von 2,5 m gibt es gegenüber FullHD noch einen leichten Qualitätsgewinn. Bei größerem Abstand ist der Unterschied zwischen beiden Auflöungen nicht mehr wahrnehmbar.

Das menschliche Auge kann nur einen sehr begrenzten Bildbereich wirklich scharf erfassen. Die die Maximalauflösung eines sehr gut sehenden Menschen liegt bei bei etwa einer Winkelminute. Etwas anschaulicher ausgedrückt: Aus zehn Metern Entfernung können zwei um drei Millimeter auseinander liegende Punkte gerade noch als getrennt erkannt werden.

Das rechnen wir auf Wohnzimmerniveau um: Bei einem Betrachtungsabstand von 2,5 m kann das Auge Strukturen von 0,75 mm auflösen. Bezogen auf einen Fernseher bedeutet das: Damit die heute übliche Full-HD-Auflösung voll zur Geltung kommt, braucht Ihr Gerät bei 2,5 m Sitzabstand eine Breite von fast 1,5 m. – Das entspricht einer Bildschirmdiagonalen von 1,72 m oder einem 67“ Gerät.

Damit Sie in den Genuss der UHD-Auflösung kommen, müssen Sie noch näher heran rücken: Weiter als 1,25 m dürfen Sie von Ihrem 67-Zöller nicht weg sitzen, sonst bleibt von UHD nicht mehr viel übrig. Bis zu einer Entfernung von etwa 2,5 m haben Sie gegenüber Full HD zumindest noch einen kleinen Qualitätsvorteil. Doch dann ist endgültig Schluss. Und selbst bei geringerem Abstand als 1,25 m ist bei realen Motiven der Qualitätsgewinn deutlich kleiner, als die großen zahlenmäßigen Unterschiede erwarten lassen.

Damit Bildschirme mit einer Auflösung oberhalb von FullHD wirklich Sinn machen, müssten Sie zukünftig fast mit der Nase am Schirm kleben. Liebhaber von grafisch anspruchsvollen Computerspielen tun so etwas, so dass hier ein höher auflösender Monitor durchaus punkten kann.

Und wie sieht es aufnahmeseitig aus? – Jedes Mittelklasse-Smartphone kann heute schließlich 4K-Videos aufzeichnen.

Hier gibt es durchaus gute Gründe für 4K, zum Beispiel, um das Bild in der Nachbearbeitung zu stabilisieren, um ohne Qualitätsverluste Ausschnittsvergrößerungen herzustellen oder um druckfähige Standbilder daraus zu gewinnen. Auch für 360°-VR-Anwendungen macht die hohe Auflösung Sinn – hier dürfen es auch gerne noch mehr Pixel sein, 8K und mehr bringen noch mal einen ordentlichen Qualitätsgewinn.

Für Drehs, bei denen das alles nicht erforderlich ist, sind 4K-Aufzeichnungen schlicht und einfach Speicherverschwendung. Wie gering die visuellen Unterschiede zwischen einer Full-HD- und einer 4K-Aufzeichnung tatsächlich sind, zeigt eindrucksvoll das Video des amerikanischen Videobloggers Potato Jet. [1]

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