Warum ist die Hauttonwiedergabe unter künstlichen Lichtquellen oft ungenügend?

Aufgenommen unter dem Licht einer billigen Energiesparlampe

Obwohl das Bild farbrichtig erscheint, wirken Farben blass und verwaschen. Besonders Hauttöne scheinen fahl, und irgendwie sehen die Menschen auf der Videoaufzeichnung krank aus.

Tageslicht
Spektrale Zusammensetzung von Halogenlicht
Warumtonroehre

Ursache ist in den meisten Fällen nicht die Kamera, sondern die Lichtsituation am Drehort, die in den letzten Jahren verstärkt durch Energiesparlampen und LEDs geprägt wird. Das Licht dieser Quellen erscheint oft nur für das menschliche Auge weiß. Das Auge aber ist als Messinstrument völlig unbrauchbar. Ein weißes Blatt Papier erkennen wir selbst unter dem farbigen Flackerlicht einer Diskothek, obwohl weit und breit kein Funke weißes Licht vorhanden ist. Die Foto- oder Videokamera hingegen zeichnet nur auf, was auch tatsächlich vorhanden ist.

Physikalisch gesehen gibt es kein weißes Licht. Es ist vielmehr das Ergebnis vieler verschiedenfarbiger, sich überlagernder Lichtstrahlen in einem Wellenlängenbereich von 400 bis 700 Nanometern.  Je nach Art der Lichtquelle kann die spektrale Zusammensetzung, also das Mischungsverhältnis zwischen den einzelnen Farben variieren, ohne dass das Auge einen sichtbaren Farbstich wahrnimmt. Dem reicht es schon aus, wenn rotes, blaues und grünes Licht zu etwa gleichen Teilen vorhanden sind, um das Licht als weiß zu erkennen. Für Filmaufnahmen wäre eine solche Lichtquelle allerdings kaum geeignet. Die Kamera kann nur die Farben korrekt reproduzieren, die im Aufnahmelicht in ausreichender Menge vorhanden sind.

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